Tag 5: Gefangen bei den Fressfischchen

Wie geplant ging es morgens um sieben Uhr los zur Rückseite des Qingcheng Mountain. Er liegt ganz in der Nähe von Chengdu und gehört zu den wichtigsten Bergen des Taoismus. Dementsprechend voll ist wohl auch die Vorderseite. Der Weg zur Rückseite war schon sehr schön und um die Uhrzeit auch noch nicht voll.

Yukis Beschreibung hatte mich schon vorgewarnt: die Wanderwege sind durchweg oberflächenversiegelt, aber immerhin nicht 4m breit… Es sind meist Treppenstufen unterschiedlicher Form und Höhe.

Nach einer Weile nahm die Zahl der vor uns laufenden Chines/innen immer weiter ab, bis man irgendwann von erholsamen Wandern durch Natur sprechen konnte. Der Weg am Fluss entlang den Berg hinauf war sehr schön, aber leider offenbarte er ein Problem (nicht nur) der Chines/-innen: Müll. Da jede/r beim Weg auf den Berg mehrere Wasserflaschen braucht und einige diese nicht ordnungsgemäß entsorgen, liegt ganz viel Müll in der Gegend rum. Einige von ganz schön vielen, sind eben auch schon zu viele. Dabei gibt es schon Leute die Müll sammeln und auch Mülleimer am Wegesrand. Diese sind in ihrer Optik an Holz(stümpfen) orientiert, bestehen, wie auch die Baumstämmen nachempfundenen Geländer, aber aus Beton.

Hier und da war ein Tempel oder eine Höhle mit Figuren am Weg, der sich den Berg hinaufschlängelt. Ein kleines Floss brachte uns über einen See. Den Treppen folgend gelangten wir zu einem kleinen Dorf am Ende der Seilbahn.

Weiter hinauf ging es zum Whitecloud Temple, der zum Glück nicht von Wolken umgeben war. Der Weg weiter hinauf auf den Berg war geschlossen, so dass der Tempel den höchsten Punkt der Wanderung markierte. Wir verzichteten darauf, uns das Erreichen dieses Punktes von den Mönchen auf einer Medaille eingraviert bestätigen zu lassen, und machten uns nach kurzer Rast wieder auf den Weg nach unten.

Neben einem weiteren kleinen Dorf war die größere Überraschung ein Geschäft, wo man sich von kleinen Fischen die Hautschuppen von den Füßen knabbern lassen kann.

Entweder meinten es die Betreiber gut mit uns oder unsere Füße wirkten so bedürftig oder es gab keine Handtücher mehr, auf jeden Fall ignoriert sind unser Bedürfnis zu gehen (nach zwanzig Minuten oder so). Wir waren gefangen. Zum Glück befand sich im doch recht schweren Rucksack ein Mikrofaserhandtuch, so dass wir uns befreien konnten. Nun sind nicht nur unsere Ohren blitzeblank, sondern auch die Füße. Sichuan, sei Dank!

Weiter unten kamen wir doch an einer der Seilbahnen raus und es gab keinen Weg ins Tal, außer wir wären wieder zurückgelaufen…

Im Tal konnten wir dann noch einer Terrasse im Fluss sitzen und Qwixx und Qwinto spielen, wo man auch, dank des tosenden Flusses, gar nichts mehr von den vielen Leuten gehört hat.

Die Zahl der Tiere auf dem Weg hielt sich in sehr engen Grenzen, so dass der Rucksack sogar unnötig schwer war, da das Objektiv nicht gebraucht wurde. Die einzigen Tiere waren Schmetterlinge, die sich aber auch nicht trauten sich hinzusetzen, da sie wissen, dass am Fuß des Berges Netze zum Schmetterlingfangen verkauft werden.