Wir begannen unseren Tag in Massachusetts mit einem typischen amerikanischen Motel-Frühstück (Plastik-Besteck, Donuts, Bagels usw.), gemeinsam mit einem älteren Paar aus Süddeutschland, die wohl deutlich nasser geworden sind gestern auf der Fahrt als wir. Nachdem der Besitzer sich nochmal schockiert gezeigt hat, dass wir die Niagara-Fälle ausgelassen haben, machten wir uns dann auf den Weg Richtung Norden. Er meinte, dass die schönen Farben des Herbstes in einer Woche zu sehen sein müssten. Im Moment kann man sie erahnen, aber es war auch sehr bewölkt und so lohnten sich die Viewpoints nicht so richtig.
Trotzdem war es schön durch die Wälder zu fahren, aber das Bedürfnis wandern zu gehen ließ sich noch kontrollieren. 😉
So fuhren wir durch Vermont, New Hampshire (nix von Wahlkampf zu sehen) bis nach Maine. Dort fuhren wir die Küste hinauf und der Unterschied zwischen dem ländlichen New York State gestern und den kleinen niedlichen Küstenstädtchen in Maine und New Hampshire war schon beeindruckend. Am deutlichsten war er im Vergleich zwischen den Restaurants. Es ließ sich heute doch eher mit Café im Prenzlauer Berg vergleichen, mit deutlich anderer Kundschaft und Bedienung, als bei Miss Johnstowns Diner.
In Maine ist Marihuana sowohl für medizinischen als auch für „recreational“ Einsatz legal, wird aber an unterschiedlichen Stellen vertrieben. Von außen ist es allerdings nicht zu erkennen, was für ein Laden das jetzt gerade ist. Medizinische Läden dürfen nur an Menschen mit Rezept verkaufen, während man sich für recreational use mit einem Führerschein ausweisen muss und dann in einer Datenbank erfasst wird. Da auf dem nationalen Level Marihuana noch illegal ist, darf man dann wiederum z.T. keine Waffen kaufen, da man dort angeben muss, ob man illegale Drogen konsumiert. Es ist alles vertrackt…
Der Typ, der bei dem Laden rumhängt, hat aber trotzdem jede Menge Waffen (genug für den gesamten Ort), weil die Menschen, die Regierung steuern (die großen Firmen) einfach gruselig sind und er jederzeit bereit sein will sich zu wehren. (Biden is not the problem, he is just a puppet…). Spannend ist die Geschichte, dass die Fischer, wohl ihre Lizenz verlieren sollen, weil Windräder vor der Küste gebaut werden sollen, aber das muss man wohl im Detail nochmal anschauen.
In Ogunquit gibt es wiederum die andere Seite Amerikas zu sehen, eine kleine Stadt voller Tourist:innen, mit Regenbogenfahnen und jeder Menge Infrastruktur (und Stau).
Wir machten uns aber lieber noch auf den Weg zum Popham Beach Statepark und gingen da noch eine Runde am Meer spazieren, bevor wir abends erschöpft in Rockport ankamen.