Tag 6: Abschied aus Waschbär-City

Der letzte Tag in Toronto war geprägt von zwei Schulbesuchen. Am Morgen machten wir uns auf den Weg in den Norden der Stadt zu einer Privatschule, die in einem der zwei traditionell reichen Viertel der Stadt liegt. Auch wenn man bei der Besichtigung von außen den Eindruck hat, dass sich Bremer Studierende dort vermutlich fehl am Platz fühlen, so ist es zumindest in dem Grundschulbereich, so dass es eben doch kleine Kinder sind (alles Mädchen), die Lust haben zu lernen und die Lehrkräfte sehr engagiert sind und an der Reggio Pädagogik orientierte Arbeit in privilegiertem Umfeld machen. Tolle Klassenräume und tolle Projekte zu Aquaponik oder zum Bau eines umfangreichen Kaninchengeheges im Klassenzimmer.

Sie beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit und auch der Frage wie das mit den First Nations thematisiert werden kann. Wobei wenig überraschend die Repräsentation in der Schülerinnenschaft oder bei den Mitarbeitenden quasi nicht vorhanden ist.

Bei der zweiten Schule handelte es sich um eine Highschool im Herzen der Stadt, die einen großen Teil (50%) Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf hat und sich eher auf den technischen Bereich fokussiert. Dementsprechend war die Ausstattung mit Werkstätten sehr attraktiv. Sie hatten neben einer Schweißwerkstatt auch eine Elektrikwerkstatt, die einen maßstabsgetreuen Nachbau eines Hauses in der Werkstatt zu stehen hatte, so dass man am „lebenden“ Objekt lernen konnte.

Ich hab mir danach noch einen Pulli gekauft, damit ich beim Wandern nicht friere. Zur großen Freude von mir und der Verkäuferin, war das innerhalb von einer Minute abgeschlossen (schwarzer Midlayer in L, bitte, danke, brauchen Sie eine Tüte?).

Dann trafen wir uns bei einem Koreanischen Restaurant und ich konnte noch ein bisschen über spontane Produktphotographie lernen. 😉

Beim Zurückfahren fiel mir noch auf, dass die Gebühren für fahren ohne Ticket in Toronto beeindruckend viel höher sind (295€). Die Frage ist wie sich dass auf Obdachlose und andere von Armut betroffene auswirkt und zu einer noch stärkeren Kriminalisierung führt und ob es zu einer höheren Fahrscheinquote bei allen anderen führt. (Wobei die natürlich auch kulturell bedingt sein könnte.)

Leider haben wir keinen Waschbär gesehen, auch wenn David meinte, die seien so häufig, dass es schon Vorschläge gab sie als Wappentier zu verwenden.