Andrew Campbell (Dr. ABC) hatte uns gestern zu einem gemeinsamen Vortrag für fünf Seminare im Kontext der Auseinandersetzungen um 2SLGBTQ* an kanadischen Schulen eingeladen. Per Zoom. Da wir aber schon mal hier sind, haben wir dann doch die Möglichkeit genutzt live vor Ort zu sein. Es war eine gemeinsame Aktion von mehreren Lehrenden, die ihre Seminare zusammengelegt haben, um ein Zeichen gegen 2SLGBTQ*-Feindlichkeit zu setzen.
Neben Andrew war auch Leslie mit dabei, die zum Einstieg uns gebeten hat, die Augen zu schließen und zu überlegen, welche Personen/Situationen in der eigenen Schulzeit für uns bedeutsam waren/uns das Gefühl gegeben haben gesehen worden zu sein.
Leslie hat auch aus einem interessanten Projekt erzählt, in dem sie in Schulen in Karten der Schulen haben einzeichnen lassen, wo sich Schüler:innen wohl fühlen und wo angstbesetzte Räume sind. Das fand ich einen sehr interessanten Ansatz für die Schulentwicklung.
Tara Goldstein hat dann von dem Projekt LGBTQ Families speak out berichtet in dem sie Videointerviews gemacht haben, um die Perspektiven der Familien zugänglich zu machen. Außerdem haben sie versucht die Erfahrungen zugänglich zu machen über Briefe an Lehrkräfte, die diese Erfahrungen thematisieren.
Andrew Campbell hat dann von seinen Erfahrungen als 10 jähriger Junge auf Jamaica berichtet, was schon sehr eindrücklich gemacht hat, was es bedeutet, wenn Kinder nicht ohne Angst in die Schule fahren können.
Schön war hingegen das Beispiel von der Schule, wo von allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft (inkl. Vertretungslehrkräften) gemeinsam ein Baum gemalt wurde oder die Schule wo von allen Kindern ein Bild am Eingang war.
Das ganze fand statt im Auditorium des OISE, welches sich direkt über der U-Bahn befindet, weshalb man immer mal das Gefühl hat sie würde direkt durch den Hörsaal fahren.
Nach einem weiteren spannenden Gespräch mit Leslie und David über internationale Zusammenarbeit und die verschiedenen Projekte, sind wir dann mit den Fahrrädern nach Little India gefahren und haben hervorragend indisch gegessen (das beste Blumenkohl Pakoras, was ich bisher gegessen habe, aber wohl auch das schärfste). Toronto vermarktet sich z.T. wohl auch als City of neighbourhoods, wobei es ganz spannend ist die unterschiedlichen Ausprägungen zu sehen. Während Chinatown natürlich gewachsen wirkt (mit chinesischen/z.T. zweisprachigen Geschäftsschildern), sieht Greektown doch eher künstlich herbeidekoriert aus (mit Straßenschildern auf griechisch, aber sonst einem geringeren Einfluss auf das Straßenbild). Zurück sind wir dann 33 Stationen mit der Straßenbahn gefahren, die uns aber von Haustür zu Haustür gebracht hat, was also dem Müdigkeitslevel voll angemessen war.