Norwegen

Tag 1: auf ein Neues oder Lilyhammer

Nach anfänglicher Enttäuschung über egencia (die mein Auto leider nicht wie erwartet bezahlt haben) ging es direkt nach Lilyhammer und zu Florian zum Milchreis essen. Erste interessante Erkenntnisse über Norwegen: die Fernsehgebühren betragen 1300€ im Jahr! Da kann man doch gleich mal aufhören zu jammern… 

Außerdem stellt sich die Frage, ob die Kinder von alkoholabhängigen Eltern in Norwegen schlechter dran sind, weil der soviel teurer ist und die Eltern dann noch weniger Geld haben? 

Der Kilometerstand war bei 5198km.Zum Nordpol sind es sogar weniger. 

Tag 2: Waffeln und Vorträge 

Nach meinen zwei Vorträgen (mit ganz guten Diskussionen)  an der Hochschule des Inlands war erstmal eine Erholung mit Waffeln notwendig, die erfreulicherweise vom Hotel in Form einer Do it yourself Waffelstation zur Verfügung gestellt wurden. 

Tag 3: auch Umwege sind Wege… Und manchmal auch die schöneren 

Da das Interview in Hammer abgesagt wurde, war mein Tag verhältnismäßig entspannt. Kernaufgabe war es also nach Bergen zu fahren.

Durch den Lærdalstunnel (25km) und durch das vor sich hin tauende Norwegen.

Nach einer Weile beschloss das Navi, dass es genug hat von der Europastraße (auch nur eine Spur pro Richtung) und leitete mich auf eine einspurige Straße wo man dafür alleine war und die sehr viel schöner war…

Tag 4: von Trollen und Bergen

Am vierten Tag war es Zeit für die ersten Interviews. Vorher hieß es aber den Weg nach Bergen vom Airbnb zu finden. Über Nacht war aus einem Weg von einer Viertelstunde einer geworden der eine dreiviertel Stunde dauern sollte. Mysteriös. Vertrauensselig folgte ich dem Navi und wurde wiederum über eine wunderbare Bergstraße mit Blick auf Bergen zu meinem Ziel gelotst. 

Nachdem ich wieder unten war habe ich dann doch mal versucht herauszufinden warum ich dort entlang gefahren bin. Es stellte sich heraus, dass mein Navi noch auf Mautstraßen vermeiden eingestellt war, was in Norwegen sehr schwierig ist und zu solchen lustigen Wegen führt. 

Die ersten beiden Interviews waren sehr spannend und ich hätte gut noch lange weiter fragen können. Aber Øivind meinte ich kann nicht Bergen wieder verlassen ohne noch etwas von der Stadt gesehen zu haben. Daher gingen wir zusammen zum Mittagessen in die Stadt. Ich hatte noch ein bisschen Zeit bis zum nächsten Interview und nutzte diese  um mit der Bahn auf den Berg zu fahren, die Aussicht zu genießen und wieder runter zu laufen. Alles in allem ist Bergen eine Stadt in der man auch gut mehr als ein paar Stunden verbringen kann. 

Da ich aber nach dem Interview noch nach Haugesund musste war das keine Option. Ist ja auch nicht zum Vergnügen… 

Tag 5: Regen fällt auf die Welt

Die Nacht hatte ich über Couchsurfing am Rande von Haugesund verbracht, wo morgens eine Herde von Rehen auf dem Grundstück grast.

Meine Verabredung zum Interview fand im Home office statt und war sehr nett. Vibeke kam zum Mittagessen noch dazu um auch mal sich den Mann aus Deutschland anzuschauen der durch Norwegen fährt um NDLA kennenzulernen.

Die nächsten Stunden Fahrt nach  Sykkylven waren vor allem geprägt durch Regen, ein großes Holzhaus, was direkt neben der Straße abbrannte und zahlreiche Fähren.

Die letzten 18km waren jedoch dunkel und Schneegestöber, was zwar schöner war aber auch blöd zu fahren.

Tag 6: Offline Pokémon Go

Nach dem morgendlichen Schneesturm auf den letzten Kilometern zu Leonhard folgte ein spannendes Interview über die pädagogische Sicht auf NDLA. Sehr schön und es bestätigte mein Vorhaben die verschiedenen beteiligten Menschen persönlich vor Ort kennenzulernen.

Der Rest des Tages fuhr ich in Richtung Trondheim, wo ich bei einer chinesischen Familie übernachtet habe. Die Pizzeria nahm keine internationalen Kreditkarte aber ein junger Mann half mir aus und bezahlte einen Teil meiner Pizza. Voll nett.

Außerdem lief mir Pikachu über den Weg. Ich hatte aber keine Bälle in der entsprechenden Größe um ihn zu fangen.

Tag 7: Weird Smoothies oder die Midgardschlange

Als ich aufwachte stellte ich schnell fest, dass mein Auto unter Schnee verborgen war (das war es am Abend vorher noch nicht) , ohne dass sich ein Handfeger in meinem Besitz fand. Außerdem gab es noch einen Beitrag wahlweise zum Thema Chinesische Küche oder zum Thema Merkwürdige Smoothies…

Von Trondheim ging es nach Mo i Rana durch sehr schön verschneite Landschaft. Die anfängliche Autobahn löste sich gleich wieder in Wohlgefallen auf. Leider sind die Straßen nicht so gerade das man irgendwo anhalten kann um zu photographieren. Durch den Schnee gibt es auch keine Möglichkeit am Rand zu halten.

Gerade als ich mich über die mangelnde Tierdichte beschweren wollte fanden sich noch zwei Elchkühe, die neben einer der raren Ausbuchtungen standen und sich photographieren ließen.

Am Abend schlief ich bei Roger der mir von dem geplanten Internetkabel von Virginia nach Mo i Rana erzählte, was dazu führt das sich dann auch Rechenzentren dort ansiedeln, die Dank Wasserkraft auch CO 2 neutral arbeiten (wenn man von der Herstellung absieht). Das Kabel trägt den Namen des Seeungeheuers aus der nordischen Mythologie, die ich trotz Age of Mythology nicht gut genug kenne.

Rogers Haus ist vollgestopft mit Technikschnickschnack wobei eigentlich alles einen kleinen Defekt hat.

Tag 8: die Lofoten

Mit etwas Verspätung geht es nun weiter… Es ist eben doch kein Urlaub…

Es war Zeit den Polarkreis zu überqueren und einen Abstecher auf die Lofoten zu machen. Das bedeutete vor allem eine schöne Fahrt über schneebedeckte Berge. Da die Sonne schien machte das deutlich mehr Spaß als die Tage zuvor.

Das mit der Sonne gab sich später auch wieder so dass die Fahrt mit der Fähre nicht wirklich schön war (im Sommer kann mal da schon mal Orcas sehen).

Wie mein Gastgeber schon angekündigt hatte sind die LKW aus Osteuropa nicht auf Winter vorbereitet und dass führte dazu dass ich am Ende der Welt im Stau stehen durfte, weil zwei LKW jeweils auf der falschen Spur standen.

Bei meinen Couchsurfing Gastgeber/innen gab es noch Abendessen (Lamm, Möhrenstampf und Pellkartoffeln) und nette Diskussionen (sie kommt von den Philippinen und ist seit 1988 am Ende der Welt). Sehr sympathische Leute, die regelmäßig Gäste aus aller Welt haben.

Da der Schneefall nicht wirklich aufgehört hat war klar dass es mit Nordlichtern nichts wird und ich konnte entspannt ins Bett gehen.