Tag 4: change of plans oder die heilenden Kräfte von Löchern im Boden oder Hello again.

Da die einzigen Fahrzeuge, die derzeit in den Nationalpark dürfen, Regierungsfahrzeuge sind, müssen wir also umplanen. D.h. zu allererst vor um acht Uhr zum Busbahnhof, die Bustickets zurückgeben.

Auf dem Weg dorthin implodiert gefühlt mein Magen-Darm-Trakt. Ein ähnliches Gefühl hatte ich auch gestern schon bei den Pandas. Auch heute erwies sich die unglaubliche Heilsamkeit von Löchern im Boden chinesischen Toiletten. Allein der Anblick reichte mir, um meine Eingeweide zu beruhigen. Die versprochene Behindertentoilette (die sich gestern als Himmel auf Erden gezeigt hatte) war nicht aufzufinden.

Dann mit dem Taxi zu Yuki zum Reisebüro (WindhorseTour), da Mr. Huang schon anderweitig verplant war. Hier zeigt sich aber erneut die große Preistranparenz der Chines/innen. Fast überall steht, wieviel was kostet. Wenn man die chinesische Adresse hat, ist also auch Taxi fahren unstressig, mal abgesehen von dem allgemeinen Verkehr. Selbst bei der Ohrenputzerin gestern stand ein Schild, auf dem vermerkt war, was eine gründliche Ohrenreinigung kostet.

Jetzt sitzen wir bei Yuki im Büro auf der Couch und überlegen uns gemeinsam einen Alternativplan. Zum Valley of Elephants ist es leider zu weit, aber dank ihrer Hilfe haben wir gute Ausweichmöglichkeiten gefunden. Nach einem Abstecher zu Starbucks (I am only here for the western toilet, not for the coffee…) und Nudeln mit Rind mit Yuki zum Mittag machten wir uns also auf den neuen Weg.

Mr. Huang (Hello again) fuhr uns also in die Altstadt von Dujiangyan.

Neben überlaufenen Einkaufsstraßen gab es auch nette leere Seitenstraßen. Das die Stadt nicht nur Einkaufskulisse ist, sondern tatsächlich noch bewohnt wird, sieht man am Mais, der direkt neben dem Parkplatz wächst.

Oben sieht man das Ergebnis, wenn man versucht, mangels Bildmenü zu bestellen und Reis mit Gemüse einzeln ordert. Da halfen selbst die App und die vorhandenen Chinesisch-Kenntnisse nur begrenzt weiter. Wobei, es gab was leckeres zu essen und zusätzliche Soße hätte das Ganze nur wieder sehr scharf gemacht. Insofern hatten wir ein magenfreundliches Abendessen.

Auch bei der Verständigung mit der Rezeptionsdame hatte uns Yuki wieder einmal gerettet und wir konnten sagen:

你好,我明早7点离开酒店,能否帮我打包两份早餐带走呢?

Naja „sagen“ ist übertrieben, aber wir konnten ihr unser Handy zeigen.

Daher erwartete uns, bei unserer Rückkehr im Zimmer, ein Frühstückspaket für morgen früh.

P.s.: Wer sich fragt, was auf dem Titelbild zu sehen ist, es handelt sich um ein Wasserbecken (leicht veralgt) mit Fischen, welches vor Yukis Bürogebäude steht. Auf den diversen Schildern steht jeweils, dass man das Wasser nicht berühren soll, weil es unter Strom steht. (Ich war versucht…)