Die morgendliche Wanderung durch die Flume Gorge im Franconia Notch State Park war trotz der sehr frischen Temperaturen (5°C) und der großen Zahl der Tourist:innen ganz schön. Es war jedoch ein starker Kontrast zu den Parks in New Brunswick, wo wir ja oft alleine unterwegs waren.
Da die Flume Gorge erst um 9 Uhr aufmacht, gibt es um 9 Uhr auch eine Schlange. Da z.T. aber 4000-5000 Leute pro Tag durch die Schlucht gehen, ist klar, dass es im Laufe des Tages nicht besser wird.
Nachdem wir am Tag vorher ja schon Amisch mit ihrer Kutsche gesehen hatten, haben wir hier zwei ältere Paare getroffen, die zu den Pennsylvania Dutch Amish gehörten. Die eine Frau meinte etwas in die Richtung von „so ein Ding“ brauche sie auch, während sie auf meinen Wanderstock guckte. Daraufhin sprach ich sie an und sie erklärten uns, dass sie tatsächlich aus Pennsylvania kommen.
Die Schlucht selbst lohnt sich durchaus, es ist ein netter kleiner Trail mit ein paar Wasserfällen und einer Holzbrücke.
Bei der Holzbrücke gab es früher einen Professor, der im Sommer die Tourist:innen auf einem Boot über den Fluss gefahren hat und von den Einnahmen sogar das Jahr über leben konnte.
Zum Mittagessen trafen wir uns mit Michael in Burlington (Vermont), einem pensionierten Prof für inklusive Pädagogik, der ganz wunderbare Cartoons zum Thema veröffentlicht hat, die (leider) in den letzten 20 Jahren nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Nachtisch gab es bei Ben&Jerrys sehr leckeres Eis, wobei es äußerst schockierend war, dass die Toiletten dort, wie viele öffentliche Toiletten aus Angst vor Drogentoten geschlossen waren. Vermont ist als linker Staat bekannt (Bernie Sanders war der Bürgermeister von Burlington) und ist von der Einwohner:innenzahl vergleichbar mit Bremen. (Die Fläche ist aber 56mal so groß.)
Wir beendeten unseren Tag in Cornwall (Ontario), kurz hinter der kanadischen Grenze, die deutlich entspannter zu überqueren ist als die zur USA.