Ein vernieselter Morgen ließ nichts Gutes erwarten für den Tag, aber das Wetter in Zhanhjiajie ist dem in Bremen nicht unähnlich: wenn es Dir nicht gefällt, dann warte fünf Minuten. Da wir eh wach und losgehbereit waren, setzten wir uns also in den Bus, der uns zur Seilbahn bringen sollte, die uns zum Bus fahren, der uns zur Seilbahn schaffen, die uns zum Wanderweg hinauf schweben lassen sollte. So weit, so gut. Lediglich ein Stück Wanderung zwischendurch war extrem nervig, weil Chines/innen wenig sensibel für übersteuerte Lautsprecher sind. Dabei ist es egal, ob an einer Ticketkasse, bei Tour guides oder beim Lautsprecher, den man für Musik auf dem Weg dabei hat (obwohl gar keine Bären da sind). Es plärrte also chinesische Musik aus dem Lautsprecher des neben uns laufenden Menschen.
Oben angekommen drehten wir eine große Runde um das Yellow Stone Village, um zu zahlreichen wunderschönen Viewpoints (z.T mit blumigen Namen, wie Monkey General gathering his soldiers) zu gelangen.
Insgesamt lässt sich anmerken, dass das Tourist prevention program im Yellow Stone Village an einzelnen Stellen ganz gut funktioniert, aber an anderen Ecken weniger gut. An den Stellen, wo besonders viele Tourist/innen waren, war aber auch das Wetter besonders schlecht. Man kann also nicht sagen, sie hätten sich nicht bemüht. Insgesamt gibt es jedoch wenige ausländische Tourist/innen hier, aber jede Menge einheimische (plus ein paar gut getarnte Amerikaner/innen, die zwar aussehen wie Chinesen, aber sich durch ein „Howdy“ oder „This is a great workout, isn’t it?“ verraten).
Eine kurze Pause bei einem Imbiss von sechs Frauen stand als nächstes auf dem Programm. Die gefüllten Eierkuchen, der gebackene Grießbrei am Spieß und die beinahe reife Kiwi waren wirklich lecker.
Wir machten uns dann an den Abstieg, um zum Golden Whip Stream zu kommen. Der Nieselregen hörte wieder auf und zu unserer Freude war der auf der Karte eingezeichnete Affe kein leeres Versprechen. Im Gegenteil: Der Weg war gesäumt mit zahlreichen Affen, die zum Teil von doofen Chines/innen gefüttert wurden, sie aber auch beklaut und wohl auch gebissen haben. Naja, sie waren gewarnt (die Chines/innen).
Nachdem es gestern schon ein Bild von den Holzpapierkörben gab, gibt es heute noch eins vom „Holz“geländer“:
Der Golden Whip Stream ist ein netter Fluss, der sich zwischen den riesigen Sandsteinfelsen windet und neben dem ein Wanderweg quasi ebenerdig verläuft. Dementsprechend ist es voller, aber auch noch nicht überfüllt.
Schmetterlinge und Libellen gibt es hier und da in beeindruckender Größe, aber auch entsprechender Geschwindigkeit.
Bei der Orientierung darf man sich nicht irritieren lassen, weil der Weg auf der Karte auf der anderen Seite des Flusses verläuft. Das kann einem Praktikanten schon mal passieren.
Eine Horde von fünfzig Affen wechselte dann mit einem Mal auf die andere Flussseite, vermutlich um dort einen kleinen dicken chinesischen Jungen zu fressen, die mögen sie am liebsten.
Am Ende des Weges erwarten einen dann die Massen und man fragt sich, ob die einzigen drei Schmetterlinge, die nicht sofort wegfliegen und dort sitzen blieben, taub oder festgeklebt sind…
Insgesamt ein toller Tag mit Regen, Nebel, Sonne und angenehmen Temperaturen. Nach Auskunft des Managers gestern war es vorgestern noch 40 Grad. Ähh und jetzt Unwetter, aber zum Glück sitzen wir im Hotel.