Tag 10: wenn einer eine Reise tut…

Dann kann er was erzählen… Zumindest wenn er mit der Eisenbahn in China fährt. Nachdem der erste Mann vorbei gekommen war, um zu erzählen, wie wichtig Brillen sind, damit man gut gucken kann, kam dann ein Mann vorbei und hielt eine Gurke in die Höhe. Fragezeichen standen auf unseren Gesichtern. Er holte einen Anspitzer heraus und begann feine Scheiben der Gurke abzuhobeln (wie bei einem Bleistift). Was dann passierte, wäre für einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn vermutlich unvorstellbar: Er legte sich die Gurke zur Demonstration als Gesichtsmaske auf die Haut und begann im Anschluss auch Gurkenstreifen an Fahrgäste zu verteilen. Er verkaufte dann die Anspitzer, freilich immer noch mit der Gurke im Gesicht. Witzig.

Der restliche Bericht folgt morgen, wenn es wieder Strom gibt.

Zu Beginn des Tages fuhren wir mit Mr. Hu zum Baofeng Lake. Es handelt sich dabei um einen künstlichen See in mitten hoher Sandsteinfelsen. Sehr hübsch anzusehen, aber leider nicht zu umwandern. D.h. es bleibt nichts anderes als eine Bootstour, die kompetent von einer Chinesin mit Verstärker begleitet wird, auf chinesisch versteht sich. Hin und wieder gibt es Überraschungen, so zum Beispiel ein verankertes Boot, auf dem, wenn das Publikum auf dem sich nähernden Boot klatscht, ein Sänger oder eine Sängerin erscheint und ein Lied vorträgt. Verrückt, aber ggf. verzichtbar oder als ersten Programmpunkt.

Beeindruckender war hingegen die Yellow Dragon Cave, eine riesige Höhle mit unterirdischen Wasserfällen, Flüssen, Stalagmiten und Stalagtiten, riesigen Kammern und einem großen Wegesystem.

Auch hier macht man sich Gedanken, wie man die Touristen wieder los werden kann:

Man versucht es mit Drohungen und Bitten.

In der Höhle erwies es sich als klug, antizyklisch vorzugehen, also entgegen der Laufrichtung der Besuchergruppen. So kann man nämlich von der deutlich kürzeren Schlange bei der Bootsfahrt über den unterirdischen Fluss profitieren. Insgesamt eine beeindruckend große Höhle.