Verschreckt von der Tatsache, dass es Sonnabend ist und Ferien und Sommer und vermutlich deswegen noch mehr Menschen auf die Idee kommen, zum Mt. Huashan zu fahren, machten wir uns bereits halb sieben auf den Weg zum Berg.
In der Tat war es unten am Eingang bereits gut gefüllt, aber der Großteil der Menschen wollte zum Westgipfel fahren, während wir uns für den Nordgipfel entschieden hatten. Die österreichische Seilbahn war durchaus vertrauenserweckend und so waren wir nach zehn Minuten auch schon oben.
Es gab in der Folge immer noch genug Stufen zum Nordgipfel und zum Ostgipfel zu bewältigen, so dass wir es nicht betreuten, uns gegen die 2h-4h Aufstieg über steile, unregelmäßige Stufen entschieden zu haben.
Der Westgipfel und der Südgipfel bleiben für den nächsten Besuch, der dann mit Aufstieg um elf Abends beginnt und mit dem Sonnenaufgang endet. Dafür braucht es dann aber doch mehr Vorbereitung. Dafür kann man(n) dann auch den tödlichsten Wanderweg der Welt mitnehmen. Auch der erschien mir nicht geeignet für ein Sommerwochenende, da auf den 30cm Planken auch noch Gegenverkehr herrscht.
Auch dieses Mal ließ sich bewundern, dass die Chinesen manchmal merkwürdige Anwandlungen haben und sich auf den Berg mit ihrem Smartphone hinsetzen und, anstatt die durchaus vorhandene wundervolle Aussicht zu genießen, einen Kriegsfilm auf dem Handy schauen. Deshalb waren wir kurz am Überlegen, wen wir jetzt anrufen, um Bescheid zu sagen, dass wir jetzt oben auf dem Berg sind, denn scheinbar gehört sich das so… Wir haben wegen der sechs Stunden Zeitverschiebung darauf verzichtet, jemanden von Euch am Sonnabend zu wecken, obwohl wir gerne Bescheid gesagt hätten, dass es schön ist.
Der Tourismus der Region scheint sich auf diese Gipfel zu konzentrieren, was zur Folge hat, dass es sich weniger verteilt, aber eben auch nur dieser Bereich der Natur belastet wird. Insgesamt gibt es hier aber auch weniger Müll in der Natur als bisher. Vielleicht wird er aber auch nur besser eingesammelt.
Auch hier erfolgt das Verlassen des Bergs zwangsläufig durch den Gift-Shop und auch oben auf dem Berg wird die Versorgung der Besucher/-innen mit Essen und Trinken, aber auch mit laminierten Erinnerungsphotos sehr ernst genommen. Mancher Platz eines Restaurants erscheint einem wenig günstig gewählt: direkt neben der Toilette. Auch ob es wirklich erforderlich ist, von allen Besucher/innen, die den Berg verlassen, oben Bilder zu machen und unten auszudrucken und zum Verkauf anzubieten, bleibt ein Rätsel. Aber vielleicht machen sie eigentlich eine große Kunstaktion mit Bildern von verschwitzten Menschen auf den chinesischen Bergen.