Finnland , Norwegen und Schweden 2018

Tag 1: Es ist Winter…

Dank Skipbo, Lobo 77 und Qwixx gingen die fünf Stunden in Stockholm ratzfatz vorbei (es gibt sogar eduroam auf dem Flughafen)…

In Kiruna sind -6°C und es liegt frischer Schnee auf den Bäumen.

Dank bedecktem Himmel und Lichtsmog ist nix an Polarlichtern zu sehen… Aber der Abendspaziergang zum Restaurant war trotzdem sehr schön. Und bei Spis kann man lecker essen… Veganes Blumenkohlcurry… War wirklich gut. Alkohol mit skandinavischen Preisen… da lohnt sich das nicht trinken mal richtig…

Jetzt ab ins Bett und morgen das Auto holen und dann geht es richtig los…

Tag 2: auf Abwegen…

Die erste Hürde war das Ausleihen des Autos. Die ließ sich problemlos bewältigen (entgegen der Sorge der Vermieterin, da die Vermietung nur da ist, wenn Flüge ankommen), da ein Telefon dort rumsteht mit dem man mit der Zentrale in der Stadt verbunden wird.

Das Einkaufen bei coop ging auch problemlos, auch wenn das fünfzig Cent Stück für immer in dem Wagen stecken wird. Mangels IKEA Plastekisten (und das in Schweden) verstauten wir unsere Einkäufe im Kofferraum.

Beim Verlassen des Parkplatzes haben wir feststellen müssen, dass obwohl es sehr schön breit war und vom Schnee geräumt war, es sich um einen Fahrradweg handelte… Abgesehen von irritierten Blicken gab es keine Probleme.

Bis zu unserer Unterkunft waren es 280km. 279,9km davon haben wir auch souverän gemeistert (inkl. Rentier fotografieren). Lediglich auf dem Parkplatz vom Nationalpark bin ich einmal falsch abgebogen und steckte tief im Schnee.

Dank der Hilfe einiger freundlicher Finn/innen, war unser Auto etwas später wieder fahrbereit… (ein gerissenes Band, ein mehrfach gerissenes Stahlseil… ein fehlender Haken, ein von den Einkäufen befreiter Kofferraum)…

Schließlich und endlich haben wir unserer Hütte erreicht und uns eingerichtet. Da es bewölkt ist, können wir auch einfach ins Bett gehen.

Tag 3: never let go oder never eat yellow snow

Nach einem kurzen Kampf mit dem Türschloss (zuwerfen der Tür wirkt als abschließen) machten wir uns auf den Weg zu Hetta Huskies. Dort stand die 20km Magic of Winter Tour an. In der Tat schien auf dem Weg dorthin die Sonne, so dass die 120 km Fahrt wie im Flug vorbei waren…

Wir kamen pünktlich an, aber die französische Reisegruppe war schon fertig angezogen, so dass wir uns beeilen mussten. Alle verfügbaren Schichten wurden angezogen (bis auf den Mantel).

Dann folgte eine längere Einweisung (jeweils sehr lange auf französisch und kurz auf englisch). Die Huskie Farm kümmert sich (so weit von außen zu beurteilen) sehr ordentlich um die Tiere. Bei so vielen Hunden gibt es auch jede Menge gelben Schnee. (Zumal sie pinkeln und kacken können während sie rennen.)

Meine Sorgen, bezüglich der Notwendigkeit links und rechts zu unterscheiden sowie bezüglich des Anschiebens waren unbegründet. Mein Papa musste also nicht 25km hinter Schlittenhunden hinterher rennen… Und auch nicht umfallen und sich irgendwas brechen, weil ich nicht weiß, ob ich rechts oder links schreien muss. Wir haben ja schließlich keinen Kombi

Die Hunde waren hoch motiviert (im Gegensatz zu denen vom Gespann vor uns), so dass ich die ganze Zeit mit getretener Bremse fahren musste. Anschieben war bergauf auch nicht notwendig, es reichte nicht mehr zu bremsen. Eiserne Regel: niemals loslassen und beide Füße auf der Bremse.

Die Fahrt ging durch beschneite Tannenwälder und über einen zugefrorenen See. Nach einer Weile gab es eine Pause in einer (entgegen der Werbung nicht beheizten Hütte), mit Tee und Keksen.

Sehr, sehr schön, auch wenn ich diese Variante vorziehe, wenn die Hunde den Weg wissen und mir nicht vorstellen möchte wie Leute auf diesem Weg durch den Yukon fahren.

Da mein Mantel (der im Büro lag) in der Zwischenzeit aufgehängt worden war, habe ich ihn prompt vergessen (ich hatte ja eine andere Jacke an). Hmm… Daher fahren wir wohl da nochmal vorbei und gehen da auf dem Rückweg nach Kiruna Schneeschuh wandern.

Dann noch 160km zurück fahren und Essen kochen, kurz spielen und dann erschöpft ins Bett fallen. Keine Nordlichter.

Tag 4: walking on thick ice

In Vorbereitung etwaiger Polarlichter gingen wir heute der Frage nach, wo diese am geschicktesten zu photographieren wären: eine Erkundungsmission.

Am besten wohl auf dem Parkplatz, wo wir schon vorgestern mal falsch abgebogen waren. Heute ist die Zufahrt zum falschen Weg mit Schnee blockiert gewesen. Es waren wohl doch zu viele Leute, die da abgebogen sind (wohl vor mir schon zwei).

Auf der Karte von Kilpisjärvi waren ja auch Langlaufstrecken eingetragen, da sind aber leider keine gespurten Loipen und Skating Stil kann ich nicht.

Wir sind dann noch eine Weile an der Straße entlang gewandert und über den See wieder zurück. Dank Sonne war es sehr schön, wenn auch etwas frisch (insgesamt aber noch nicht krass, also keine einfrierenden Wimpern und so).

Da wir keine Schneeschuhe hatten war es immer mal wieder mit einsinken verbunden, aber auf dem See war der Schnee nicht so tief.

Der Geocache am Parkplatz war leider nicht zu finden. Muss ich noch mal gucken. Hatte eh keinen Stift mit.

Tag 5: Tag des Kunstwerks

Gestern war das Internet alle. Während o2 einem früher gesagt hat, was man tun kann, haben sie diese Praxis eingestellt. Hintergrund ist, dass sie einen nicht automatisch in die neue EU Roaming Regelung umstufen. (Sonst könnte man einfach so surfen wie zu Hause…) Der Tarifwechsel dauert einen Tag.

Nachdem ich ein bisschen Masterarbeiten gelesen habe sind wir dann nochmal los um einen Geocache zu suchen. Prinzipiell haben wir ihn auch gefunden, aber von der Dose war nur noch eine Plastelasche übrig.

Dementsprechend war das eigentliche Highlight des Tages: die Kunstskulptur (neben der Tankstelle).

Ansonsten kochen, spielen, auf besseres Wetter warten…

Tag 6: welcome to Norway

Für heute stand ein Ausflug nach Tromso auf dem Plan. Bei uns war es bedeckt, insofern hofften wir auf besseres Wetter.

Das stellte sich auch gleich nach der Landesgrenze ein, so dass wir durch strahlenden Sonnenschein an den Fjords entlang fuhren.

Versorgt mit Daim Milchbrötchen von der ersten norwegischen Tankstelle fuhr es sich noch besser.

Auch die Wasserfälle waren wieder sehr hübsch anzusehen:

Ziel war der Hausberg von Tromso (der Storsteinen). Dort geht eine Seilbahn hinauf und dann kann man oben noch ein wenig herumwandern. Schön waren die Hinweisschilder unten:

Bis zur Spitze des Berges ist es noch ein Stück. Dieses Stück ist leider ein wenig zugefroren/vereist. Der Hinweis auf die Spikes ist also berechtigt.

Oben angekommen musste ich leider feststellen, dass die erste Spitze des Berges, eben nur die erste Spitze ist. Da ich schon etwas verschwitzt war und es sehr, sehr windig war, ließ ich es dabei bewenden und ging wieder zurück.

War aber schon sehr schön…

Da es hier wieder bewölkt ist, wird es wohl auch heute nichts mit Nordlichtern…

Tag 7: Ein ganz entspannter Ausruhtag

Bevor dieser entspannte Ausruhtag starten konnte, stand erst einmal eine Nacht bevor. Mein Papa hatte sich in Erwartung des Ausruhtags bereit erklärt immer mal aufzustehen und zu schauen ob Polarlichter zu sehen sind. In der Tat kam er irgendwann wieder rein und meinte ich müsse mal gucken kommen, ob das Nordlichter sind oder nicht. Trommelwirbel… Spannung steigt… Ja, das sind wohl welche… Also einmal alles verfügbare anziehen und dann Kamera, Stativ und sonstiges Zubehör (Akku, Speicherkarten, Rotlicht) schnappen und nix wie raus.

Mit der richtigen Belichtungszeit und der richtigen ISO-Zahl fluppte es dann sehr schnell und machte richtig Spaß. Bei meinem Papa klappte es leider nicht, so dass es nur ein halbes Vergnügen war.

Die Lichter waren teilweise sehr gut zu sehen, zum Teil waren sie aber auch intensiver auf dem Photo.

Nach einer Weile zogen Wolken auf und wir konnten ins Bett gehen…

Der kommende Tag war ein Ausruhtag mit Spaziergang über den See. Da es bewölkt war, war es eher unspektakulär.

Abends hatten sich die Wolken immer noch nicht verzogen, so dass die Aussichten auf sichtbare Polarlichter (trotz der hohen Wahrscheinlichkeit dass überhaupt welche existieren) nicht so hoch waren.

Da der Wetterbericht für den Lyngen-Fjord von gestern deutlich besser war, beschlossen wir die hundert Kilometer dorthin zu fahren und dort Bilder am Steg zu machen.

Gesagt, getan.

Und diesmal haben auch alle Kameras wie gewünscht gearbeitet. Es war wirklich zauberhaft schön. Das Ganze garniert mit den Lichtern von Rasteby auf der anderen Seite des Fjords und denen, der vorbeirasenden LKWs.

Tag 8: return of the Mantel

Auf dem Weg nach Kiruna fuhren wir nochmal bei den Huskies in Hetta vorbei, um, ähh, meinen Mantel abzuholen.

Um den Abstecher optimal zu nutzen, haben wir ihn mit einer Schneeschuhwanderung verknüpft. Die führte in den Wald beim Nature Center, wo auch sehr freundliche Rentner/-innen über die Hügel langliefen.

Nachdem die Sonne rauskam, war es noch viel schöner durch die schneebedeckten Wälder zu stapfen.

Tag 9: frostiger Abschied

Was kann nach den 8 Tagen und 1600km jetzt noch kommen? Ein kurzer Eindruck wie kalt es hätte sein können. Heute morgen (um halb sechs), als wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht haben, waren es minus siebzehn Grad. Das war schon ganz schön frisch. Das hätte ich nicht haben wollen, beim Schlitten fahren oder beim Wandern oder beim Fotografieren…

Alles in allem eine sehr erfolgreiche Woche!