Tag 28: Ein Klavier, ein Klavier oder Crater Lake 

Beim Frühstück hatte ich angenehmer Gesellschaft als gestern: Pashan, meine Gastgeberin. Da wir noch über ihre Begeisterung für ihren indischen Guru und die Auswirkungen auf ihre Ehe (ich hab sie gefragt, ob sie zusammen zu den (etwas kostspieligen) Seminaren fahren) sprachen, dauerte es auch etwas länger. 

Ungern verlasse ich dieses schöne Haus, mit dem wundervollen Blick. Aber hier wenigstens noch ein Bild:

Da in Smithers wieder strahlend blauer Himmel war beschloss ich nicht direkt weiter zu fahren,  sondern erst eine Wanderung zum Crater Lake zu  unternehmen. 

Er ist nicht so beeindruckend wie der Namensvetter in Oregon, aber auf dem Weg dorthin gibt es tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge. Außerdem gibt es auf dem alpinen Weg jenseits der Baumgrenze ein Klavier (#smithersstreetpiano), auf dem man mit Blick auf die Berge spielen kann (wenn man kann). Sonst kann  man Photos machen. 

Am See traf ich eine Familie (2 Teenie-Mädchen mit Eltern)  aus dem Saarland. Auf die Frage, wo sie es am schönsten fanden, fing die eine der beiden an zu überlegen, wo man am besten shoppen konnte. Nunja: unterschiedliche Prioritäten. 

In Telkwa hielt ich an einer deutschen Bäckerei und quatschte kurz mit dem Bäcker, der vor 20 Jahren ausgewandert ist. Zumindest beim Fettgehalt der Kokosmakronen hat er sich an lokale Gegebenheiten angepasst. 

Ein paar Stunden später liege ich nun im Schlafsack im Crooked River Provincial Park und kann sagen, dass sich die 70km hierher tatsächlich nicht gelohnt haben. Das liegt vor allem am Highway, der zwar auf der anderen Seite des Sees liegt, aber jedes einzelne Auto ist beeindruckend laut und lange mitzuerleben. Da ich zu faul war zu kochen oder noch mal loszufahren geh ich jetzt ohne Abendbrot ins Bett, dabei war ich eigentlich ganz lieb. Außerdem frage ich mich, welches Tier hier neben mir im Wald solche Kaugeräusche gemacht hat. Zu sehen war nix. Ich mach mal Ohrstöpsel rein und versuche zu schlafen. Gute Nacht.