Den Morgen in Kashan wollten wir nutzen um uns noch eines der historischen Häuser anzusehen. Also losgelaufen, im aufkommenden Sturm in kleinen Gassen verlaufen, von einem hinter uns laufenden alten Mann wohlmeinend auf den rechten Weg gebracht gelangten wir zu einem der schönsten alten Häuser:das Tabatabei-Haus. Eine Gruppe von Frauen aus Teheran lüftet für die Photos mit uns ihren Hijab und bat uns auch drunter zu schreiben, dass es sich um iranische Frauen handelt. Da die Bilder auf der anderen Kamera sind, werden sie wohl nachgereicht. Sehr sympathisch.
Dann kam der Regen, was man eben so erwartet wenn man in die Wüste fährt. Der Regen hatte zur Folge, dass unsere Wäsche die wir im Hotel abgegeben hatten wieder nass und scheinbar auch wieder dreckig war. Daher hingen wir noch ein bisschen im Hof herum und plauschten sehr nett mit einem älteren irischen Pärchen. Die leisteten einen lustigen Beitrag zu unseren Farsi-Kenntnissen: negah kardanesh eshkal nadare, vali tarjih midam daresh sherkat nakonam. I don’t mind watching, but I’d prefer not to participate. Lonely Planet Farsi made my day.
Auf der Suche nach dem Supermarkt landete ich bei einem knuffigen alten Mann, der sich sehr über mich gefreut hat und versucht hat rauszubekommen ob wir mit dem Motorrad unterwegs sind. Nachdem klar war, dass das mit der Wäsche nix mehr wird haben wir vereinbart, dass sie die Wäsche nach Abyaneh schicken wo wir am Freitag sind.
Also auf in die Wüste zum Ecocamp. Der Fahrer vom Busbahnhof hatte keine Zeit und schickte uns seinen Kumpel. Der sprach zwar kein Englisch, aber er gab uns noch etwas leckeres zum Essen zum Abschied.
In Matin Abad schien es erstmal als wären wir, die Betreiber (ohne innen) und die Kamele unter uns. Es stießen aber noch einige Teheranis für das Wochenende hinzu. So kehrte dann auch in die übrigen Zelte Leben ein. Da die Betreiber nur Farsi sprechen habe ich mein Google Translate genutzt um mich verständlich zu machen.
Das hat den einen Mitarbeiter begeistert, so dass ich probiert habe Google Translate auf seinem Handy zu installieren. Dabei stieß ich dann auf die zwei Probleme des Irans: das Embargo und die Zensur der eigenen Regierung. Ersteres hält Google davon ab die Translate App für den Iran zur Verfügung zu stellen. Letzteres sperrt alle Seiten zu proxy-Apps.
So liegen wir also in unserem Zelt, beeindruckt vom Sternenhimmel, das Kamel blökt und ich versuche doch noch an die Sprachpakete zu gelangen.
Ach einen schönen Ausflug zu den Dünen gab es auch noch.
So zelten ist übrigens ganz angenehm.