Tag 1: Man spricht und isst deutsch oder der Felsen der Affen

Nach einem, trotz freien Platz neben mir, wenig erquicklichen Flug (zwei weinende Kleinkinder in den zwei Reihen vor mir), bin ich um sieben Uhr mit Auto, SIM Karte und Geld ausgestattet aus dem Flughafen gestieflelt (die Gruppe ungewöhnlich singender Frauen galt nicht meiner Begrüßung).

Dabei habe ich schon ein paar Dinge gelernt: nur weil ein Auto ein SUV ist und Toyota Rav4 heißt, bedeutet es nicht, dass es auch Allradantrieb hat. Der Mitarbeiter von der Autovermietung hat mir auch noch ein viel versprechendes Video von überfluteten Straßen gezeigt (zusätzlich zu dem „so gefährlich ist Auto fahren in Namibia“-Video).

Dann bin ich erst mal zur Tanke um etwas zu trinken zu erwerben. Der Weg dorthin macht schon Lust auf mehr… Dank des vorherigen Regens ist die nicht asphaltierte Straße von großen Pfützen gesäumt. Gleichzeitig versuche ich noch mein: „es gibt kein Allrad“ zu verkraften und die Erinnerung an die Karte mit der Netzabdeckung meines Mobilfunkproviders. Abschlepphaken (siehe Lappland) gibt es nicht. Ich soll einfach anrufen und sie bringen mir ein neues Auto…

Ich fuhr also erstmal zur Farm in der Nähe vom Flughafen, wo ich meine erste Nacht verbringen darf. Ich war auch nur sechs Stunden vor dem Checkin da. Nichtsdestotrotz wurde ich sehr freundlich aufgenommen, mit Frühstück und einem Bett versorgt.

Nach einem kurzen Schläfchen fiel mir ein, dass morgen Feiertag ist und damit die Geschäfte zu sind. An Karfreitag zum Shopping nach Windhuk wird also nichts. Daher habe ich mich doch noch mal ins Auto gesetzt und bin zum Einkaufen gefahren.

Der Supermarkt führte überwiegend deutsche Produkte. Es war ein bisschen absurd. Ich kann aber verstehen, warum Namibia bei Deutschen Tourist/innen so beliebt ist. Ich entschied mich jedoch gegen Grafschafter Goldsaft, Kartoffelpürree und Ültjes Erdnüsse und für Wasser, Antimückengedöns und OREO Kekse.

Zurück zur Farm, die im Besitz der Familie Oetker ist (und verpachtet wird). Ein Stück Kuchen und dann noch eine Runde über die Farm streifen.

Mittlerweile scheint die Sonne und der Wind bläst die Wolken vor sich her. Im Schatten ist es angenehm kühl und in der Sonne angenehm warm.

Nach dem Kaffee trinken mit hausgemachten Kuchen war noch ausreichend Zeit für einen Spaziergang zum gespaltenen Fels, einem kleinen Hügel mit einem Felsen der in zwei Teile geteilt ist. Der eigentliche Plan war auf den Felsen zu klettern und von dort die Aussicht zu genießen. Allerdings war der Felsen von Affen bewohnt, die sich nicht besonders einladend zeigten. Der aufgestellte Wachposten machte erheblichen Lärm. In etwa wie die Menschen in den Bergen in China.

Hier habe ich jedoch keinen Menschen gesehen oder gehört. Auch keine Autos. Dafür einen lustigen Vogel, der auf dem Baum saß und Hey! rief.

Ein paar Kühe, ein paar sehr schnelle Rehe, ein paar Gazellen, ein paar Wildschweine und ein paar Oryxe sind mir begegnet, waren aber insgesamt sehr scheu.

Die Weite, die Ruhe, die Abwesenheit von Menschen, die Sonne und der Wind sind schon wirklich bezaubernd.

Im Anschluss noch leckeres Abendessen in kleiner Runde und ein kurzen Plausch.