Die Nacht im Zug hätte angenehmer verlaufen können, wenn wir gleich gesagt hätten, dass wir alle Tickets für das Abteil haben. So haben die Schaffner uns erst mitten in der Nacht unwirsch erklärt, dass wir unsere Sachen vom oberen Bett nehmen sollen und dann versucht die beiden freien Betten nochmal zu vergeben. Um Ärger für Yuki zu vermeiden, hatten wir ihnen nicht gleich alle vier Tickets für zwei Leute unter die Nase gehalten (beim Kauf allen Zugfahrkarten muss man die Personalausweisnummer angeben). Aber als wir die anderen Tickets vorgezeigt hatten, durften wir die restliche Nacht ungestört schlafen. Naja, so wie auch am Tag Stille in China ein rares Gut ist, so waren die Chines/innen auch nachts nicht der Meinung, sich leise verhalten zu müssen, nur weil andere Leute den Nachtzug zum Schlafen missbrauchen wollten.
Morgens sind wir in Shenzhen angekommen und konnten dort China verlassen, um nach Hongkong einreisen. Mit über 300 Wolkenkratzern durchaus beeindruckend. Eine Octopus Card kaufen, mit der man bargeldlos den Nahverkehr bezahlen kann (und in kleineren Läden) und los ging es in diversen U-Bahnen quer durch die Stadt.
Trotz der Kulisse wird aus mir wohl kein Städtetourist mehr. Die Schlange für die Tram auf den Berg hätte über eine Stunde anstehen bedeutet.
Hongkong verwöhnt jedoch die China-Reisenden mit englisch sprechenden Menschen, ungefiltertem Internet, Sitztoiletten mit durchgängig perforiertem Toilettenpapier sowie touristenkompatiblem Essen (und lesbaren Speisekarten) und überrascht mit regelkonformeren Linksverkehr und begeistert mit süßen Straßenbahnen und Monstern. Die Stadt ist daher voller (englischer) Tourist/innen.
Nach einem spieltechnisch sehr, sehr deprimierenden Urlaub endet diese Reise nun mit einer imposanten Skipbo-Siegesserie auf dem Dach unseres Airbnb vor ebenso beeindruckender Aussicht.
Es ist also an der Zeit nach Hause zu fahren.
Viele Grüße an alle, die bis hierhin durchgehalten haben…