Der eigentliche Plan Fahrrad zu fahren wurde wegen des sandigen Untergrunds zu den Akten gelegt. Statt dessen fuhren wir mit zwei Quads durch die Gegend. War gut, aber mit ausgeschaltetem Motor war es eigentlich schöner. Zu dem Schloss kamen wir so nicht.
Dann hab ich mein Karma bezüglich der nachfolgenden Tourist/-innen wieder ausgeglichen. Das was ich bisher durch zu weniges verhandeln versaut habe, hab ich durch das Installieren von Google Translate trotz Embargo und Zensur wieder wett gemacht. Dafür sind wir noch zu ihm gefahren, wo ich seine knuffige kleine Tochter kennengelernt habe.
Zum Dank gab es frischen Salat und ein Getränk dessen Name mir unbekannt ist, dass aber voll gesund sein soll.
Nach einer Weile haben wir uns doch noch aufgerafft zur großen Düne zu gehen, wo viele der insgesamt 150 Iraner/-innen auch waren. Sport: mit dem Auto die Düne runterrutschen. Nachdem wir mit ein paar ins Gespräch kamen, wurden wir gleich eingeladen zum Rest der Gruppe dazuzukommen und natürlich auch zum Tee trinken. Wir waren die einzigen Ausländer und die Frauen hatten fast alle ihre Hijabs abgelegt. In dem Fall war also hinter der Düne die eigenen vier Wände.
Sogleich wurden wir um Vergleiche der Schönheit der anwesenden Schwestern und Schwägerinnen gebeten (wobei es schwierig war, da eine deutlich jünger und schöner war) . Sagen wir, wir verhielten uns ähnlich diplomatisch wie beim immer wieder geforderten Vergleich iranischer Städte. (Dort ist der Trick meist zu sagen, dass einem alle Städte aus den verschiedensten Gründen gefallen, die wo man gerade ist, aber am schönsten ist.)
Auf dem Nachhauseweg zum Zeltlager nahm sich ein kleines Mädchen meine Hand und lief im Schein meiner Lampe. Irgendwann blieb sie stehen, guckte mich an und sagte: Ich habe Hunger (in Farsi). Zu ihrem Glück gehört Iran zu den Ländern wo man Waffeln oder Kaugummi als Wechselgeld erhält und die umstehenden Erwachsenen übersetzten ins Englische. So konnte ich sie vor dem Hungertod in der Wüste bewahren. Außerdem bekamen wir erneut Alkohol angeboten. Wohl das iranische Nationalgetränk.
Nach einem schönen Spaziergang durch die sternenklare Nacht (ganz ganz viele Sterne) gab es Abendbrot. Diesmal nicht nur Pelz und ich sondern auch die 150 anderen.
Inzwischen hatten wir mehrere Einladungen den Abend zu verbringen und die Ankündigung, dass es eine kurze Nacht werde.
Pelz hatte keine Lust mehr, so dass ich mich allein auf den Weg machte. Auf diesem begegnete mir vor der Teestube (wo mutmaßlich getanzt wurde) die schönste der Schwestern, die mich einlud zur Geburtstagsfeier ihres Bruders.
Nachdem wir auf dem Weg von der Düne zum Zeltlager schon einige Fragen geklärt haben, kamen wir schnell zu den wichtigen Dingen: warum ich mit 34 immer noch Single bin und wie denn die richtige Frau sein müsste. Dabei stellte sich heraus das die junge, wunderhübsche Architekturstudentin gemäß Selbstauskunft scheinbar alle Anforderungen erfüllt und das mein geplanter USA Trip ihrer Ansicht nach ideal für eine Hochzeitsreise wäre. Ihre Schwester stellt dann aber die wichtigen Fragen (mein Einkommen, mein Sparverhalten). Das Ergebnis ihrer Einschätzung weiß ich jedoch nicht. Man darf gespannt sein. Bilder auf Anfrage (wobei der Großteil auf der guten Kamera ist).
So lange ging die Party übrigens nicht, um eins war ich im Schlafsack.