Tag 70-4: Looking back, down that long road you have traveled

Der Artikel bei Spiegel online heißt ja And it burns, burns, burns… Er bezieht sich auf das Feuer 17 Meilen nördlich von hier, welches mit über 200 Millionen $ Kosten das teuerste in der Geschichte der USA ist. Entstanden ist es durch ein illegales Lagerfeuer. Es ist immer noch nicht gelöscht, aber es kommt nicht in diese Richtung. 

Nach dem ich Pelz in Fresno zum Flughafen gebracht habe, wollte ich noch die lokalen Händler unterstützen aber letztlich einsehen, dass es nicht geht und doch bei Amazon kaufen. Nun ja, mal sehen ob es rechtzeitig in Monterey ankommt. 

Entsprechend des ursprünglichen Plans fuhr ich heute nach Big Sur. Es gab den kurzen Moment der Überlegung noch mal nach Yosemite zu fahren aber da es Wochenende ist und es dort ohnehin schon voll war, hab ich davon abgesehen. 

Wie so oft bei dieser Reise ist der Weg zu dem Airbnb ein Abenteuer. Der Beginn ist harmlos aber wunderschön. Eine einsame Straße durch das Hinterland der kalifornischen Küste, gesäumt von Hügeln und (leider goldgelben) Wiesen. Ich würde es gerne mal im Frühjahr sehen, ob dann alles grün ist, dass sieht bestimmt auch schön aus. Auffallend ist die steigende Zahl an diversen Hörnchen, die im Abstand von einigen Metern über die Straße huschen. Die haben sich offensichtlich auch am Schild „National Forest closed“ orientiert. Die Straße führt durch ein Militärgelände zum Los Padres National Forest. Mittlerweile trifft man niemand mehr,auch keine Hörnchen oder Rehe. Die Straße wird kleiner und die Sonne verschwindet hinter den Bergen. Ebenso ist das Internet verschwunden. Die Straße windet sich über 17 Meilen hoch und runter durch den Wald, wird immer schmaler. Irgendwann treffe ich auf eine kleine unbefestigte Straße, die gesperrt ist und nur Anwohner/innen benutzen dürfen. Nach Aussage von Betty bin ich Anwohner. Damit verlasse ich den Bereich der dem Navi bekannt ist und verlasse mich vollständig auf Google Maps. Die Spannung steigt. Es geht weiter hoch und runter, nur steiler und mit Sand statt Asphalt. Erste Ausblicke auf das Meer sind wunderschön aber ich trau mich nicht zur Photoapp zu wechseln aus Angst die Navigation könnte abbrechen. 

Kurz vor Sonnenuntergang erreiche ich das Haus von Betty, wo wir bei Kerzenschein (ihre Solaranlage ist nicht richtig konfiguriert, daher hat sie abends keinen Strom) noch einen Tee trinken. Dabei erfahre ich, das normalerweise die Sandstraße gesäumt ist von Zelten, nur auf Grund des Feuers seit 6 Wochen niemand mehr da ist, was auch ungewohnt ist für all die Leute, die sich vorher über die Camper/innen aufgeregt haben. Es bringt scheinbar auch Probleme mit sich, dass man in National Forest einfach so zelten darf. Auch abgesehen vom Feuer.