Tag 27: Expect the unexpected oder I saw the sign… 

Beim Frühstück in Kathys Kitchen traf ich die bisher unsympathischsten Typen der Reise: zwei bärtige alte Männer. Der eine erzählte das in New York ein Imam erschossen wurde und der andere meinte „Oh gut“ . Und:“A society where everyone has a gun, is a polite society.“Gruselig. 

Watch for wildlife, watch for life stock, extremely dusty  conditions, solche Schilder begleiten mich heute schon über 400 km aber es war außer 2 Cariboo und einem kleinen Fuchs nichts zu sehen. 

Außerdem ist das Internet in der Region kaputt, so dass ich nicht mal Pausenbeschäftigung durch Geocaches habe. 

Alle Paul Temple Krimis sind fertig gehört, die gröbsten Baustellen überstanden (manchmal kann man über den Schotter gut drüber fahren, manchmal hat man doch ein Gefühl als würde das Auto eher unkontrolliert rutschen, wie mit nem Fahrrad im märkischen Sand), so komme ich zu einem Schild expect the unexpected. Eine Meile weiter:fresh baked goodies. Eine weitere: organic meals. Und schließlich: an outdoor hot tub… Eine Lodge, mit leckerem Essen und noch mehr lustigen Schildern, wo man auch gut schlafen könnte. 

Aber mein Ziel war wieder Smithers. 

Ein paar Meilen entfernt waren dann eine Bärenmutter mit zwei Jungen unterwegs, die sogar dablieben bis ich gewendet hatte und zurück gefahren war und sich in Ruhe photographieren ließen. 
16 Kilometer vor dem Ziel bog ich dann auf eine kleine nicht asphaltierte Straße, die dank Sonne, offnen Fenstern, toller Landschaft und geringerer Geschwindigkeit der entspannteste Teil der Fahrt war. Als die Dame in meinem Auto behauptete ich sei da, wusste ich an der Farbe der Hunde, dass ich falsch sein muss. Der Besitzer erklärte mir aber ungefähr wie ich fahren muss (1 Meile zurück): rechts ein Haus und links eine Einfahrt. Diese Kombination gibt es mehrfach und am Ende der ersten Einfahrt war ich in einem eher schäbigen Grundstück mit Autowracks und wiederum nicht passenden Hunden. 

Da an der nächsten Straße nur ein Bible Camp ausgeschildert war habe ich es dann doch mit anrufen probiert und siehe da, hier bin ich bei sehr netten Menschen, die mir noch was zu essen gekocht haben und ein wunderschönes Haus mit Blick auf den Gletscher haben.