Tag 26: Somewhere over the rainbow or when things get weird, the weird turn pro

Auf dem wirklich schönen Highway 1 geht es die Küste hinauf in Richtung San Francisco. Dabei stehen aber mit dem Hearst Castle und den Seeelephanten von Piedras Blanchas noch zwei Attraktionen auf dem Programm.
Für Hearst Castle hatte mir Bonnie die Kitchen und Cottages-Tour empfohlen und da man bei allen Touren außen rumlaufen darf hab ich mich dann dazu entschlossen, mir das Ganze doch zu geben, obwohl ich dem Reiseführer folgend mich schon dagegen entschieden hatte. Insgesamt ein beeindruckender Kitschbau aus den 20ern und 30ern im Stile eines spanischen Dorfes um 1500, das Ergebnis wenn Amis zu viel Geld haben. Einiges importiertes echtes, etliches kopiertes nachgebautes. Vor allem lustig. Ein Mann verwirklicht seinen Traum von einem Haus (mit Hilfe einer sehr engagierten Architektin).
Aber auch schöne Geschichten am Rande. So hat die Geliebte, die 51% des nicht unerheblichen Vermögens geerbt hat (in Form von Aktien der Hearst Cooperation), diese für 1$ an die Familie zurückverkauft, da sie keinen Wert darauf legte und keine Lust auf einen Erbschaftsstreit legte. Die Bediensteten im Schloß nutzten die selben Flure, aßen dasselbe Essen und schauten Filme im Kino gemeinsam mit der Familie und den zahlreichen Gästen.
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Nächster Stopp: Seeelefanten (ganz schön viele e). Lustige Tiere, die vor allem faul am Strand lagen und sich mit Sand bedeckten.
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Ein guter Indikator für schöne Dinge sind ja oft wild am Straßenrand geparkte Autos. So auch diesmal, Wale die sich an der Küste kurz hinter Ragged Point tummelten. Schon toll und schade wenn niemand da ist, mit dem man es teilen kann.
Zur Übernachtung ging es zu Ohji&Maggie, einem off the grid couple, die bei Airbnb Zeltplätze und Tipis anbieten. Das machen sie seit 10 Monaten sind aber scheinbar schon nach dieser Zeit so übersättigt mit neuen Leuten, dass sie keine sehr sympathischen Gastgeber sind. Insgesamt fühlte man sich weniger willkommen, die Kommunikation war eher spärlich (eher wie ein Platzwart in Mecklenburg). Beim Essen (vorbereiten) erklärte Maggie, dass sie schon vor einer Weile aufgehört hat, zu ankommenden Autos hinzugehen und genau diesen Eindruck konnte man erhalten. Wenn man will, dass sie einem mag kann man einfach Fleisch zum Essen mitbringen, dann wird er einen aber nicht mögen. 😉
Was jedoch spannend war und das Ganze zu einem netten Aufenthalt machte, war ein Pärchen aus England, die beide Anwälte sind, wo sie für die Bösen arbeitet (Firmenübernahmen organisieren) und er nach Texas geht um dort Freiwilligenarbeit zu machen (Todesstrafenkandidaten versuchen vor eben dieser zu bewahren). Dank einer gemeinsamen Wellenlänge (ich mag britischen humor) und einem Marshmallow (die Marshmallows haben sich in der Tüte zu einem Super-Marshmallow vereinigt) am Feuer war auch die Spiritualität der anderen zu ertragen. 😉 (Das Mädchen aus Auckland, das neben den Spirits auf dem Gelände auch das Bergbachwasser sehr schätzte (und ungefiltert trank, was nach Einschätzung der Ranger, nunja, sagen wir mittelclever ist).)
Auf jeden Fall haben mich weder die Geister der Indianer noch der des Trunkenboldes, der vor zwei Jahren hier in seinem Trailer verstarb vom Schlafen abgehalten.