Tag 13: Enjoy the silence

Nach einem Frühstück mit einer Amerikanerin, die in China an einer Highschool Englisch unterrichtet (Klassenstärke 60-70 Schüler/innen, 1000 Schüler/innen pro Woche), verließen wir Helen’s Home, was wirklich eine heimelige Unterkunft für uns war.

Nach einer Fahrt durch die Stadt erreichten wir den Hafen der Flussschiffer. Da die letzten Tage wegen des Hochwassers keine Schiffe fahren konnten, waren heute alle ausgebucht. Es fuhren auch viele im Pulk los, damit man sich nicht so alleine fühlt.

Die Landschaft ist vom Fluss aus schön anzusehen, auch wenn Wandern doch eher meine Fortbewegung der Wahl ist. Das Hochwasser war immer noch da und in Deutschland wäre auch nie ein Boot losgefahren, aber hier ist alles etwas anders.

Der Fluss und die umgebenden Bäume waren voller Müll. Das letzte große Hochwasser war vor allem erst Anfang Juli diesen Jahres. Man war noch nicht wirklich mit Aufräumen fertig und schon kam das nächste.

An Bord offenbarte sich ein weiteres Henne-Ei-Problem: sind die Chines/innen so schwerhörig, weil sie ständig angeschrien werden oder werden sie ständig angeschrien, weil sie so schwerhörig sind? Auf jeden Fall genoss man die Momente, in denen die Frau aus den Lautsprecher einen nicht anschrie. Dank einer englischsprechenden Tour Guide von einem italienischen Paar haben wir auch die wichtigsten Felsen nicht verpasst… (Sie sind nur sehr schwer von den übrigen zu unterscheiden.)

In der Touristenstadt Yanshou angekommen taten wir wie uns geheißen und liehen uns Fahrräder aus und fuhren damit durch die Karstlandschaft. Dank Handy und Osmand+ mit Offlinekarte klappte auch die Navigation einigermaßen.

Den Rest des Nachmittags spazierten wir durch den Yanshou Park, wo es auch wenig Gelegenheit für Ruhe und Entspannung gab, da zwei Gruppen älterer Menschen (direkt nebeneinander) den Park mit Musik beschallten (mit richtigen Verstärkern und nicht nur Handyboxen) und ein paar Meter weiter ein Paar ebenso laut mit Verstärker sang. Der Mann, der allein dazu tanzte, hat keinen Krach gemacht. Der sah nur lustig aus.

Nun geht es zurück nach Guilin und von dort mit dem Nachtzug nach Hongkong.